Landeszeitung vom 20.09.2004

"Musik in uns": Ein Abend, der unter die Haut ging
"Hauptsache es groovt" war das Motto des Festivals "Musik in uns".

Rendsburg (Johanna Schauer)
[...] Mehr als vier Stunden lang präsentieren behinderte Musiker oder Musiker, die dieses Thema in ihren Texten verarbeiten, eine gelungene Mischung aus Blues und Rock 'n' Roll. Das Festival, das vom Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein und der Brücke Rendsburg-Eckernförde e.V. veranstaltet wurde, war eine Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. "Musik verbindet und fördert die Toleranz zwischen den Menschen. Deshalb kann sie einen bedeutenden Beitrag zur Integration von Menschen mit Behinderungen leisten", sagte Franz Thönnes, Mitglied des Deutschen Bundestages und Schirmherr von "Musik in uns". Mit dabei waren Lotte und Hanne Rømer aus Dänemark. Die hochgradig schwerhörige Lotte Rømer und ihre Schwester Hanne sorgten mit einer außergewöhnlichen Kombination von Konzert und Erzählkunst, bei der die beiden entweder Klavier spielten sangen oder Saxofon spielten, für viele Lacher im Publikum.

Ernster wurde der Auftritt der Sängerin Sioux aus München. Die Texte ihrer Rockballaden behandeln schwierige Themen wie sexuellen Missbrauch. Die harten Gitarrenriffs und der Nachdruck, mit dem die Rocksängerin die Textzeilen vortrug, sorgten für Gänsehaut und bedrückende Stille.
"Ich verstehe mich als Sprachrohr für Menschen, die nicht die Kraft haben, an die Öffentlichkeit zu gehen", so die Sängerin. [...]